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Entdecke die kontroversen und aufregenden Entwicklungen im Bereich KI aus dem vergangenen Jahr 2022. Erfahre in 12 Schlagzeilen, welche Fortschritte gemacht wurden und welche ethischen Herausforderungen noch zu lösen sind.
Januar
Facebook verkündet im Januar, dass es mit Unterstützung des Amerikanischen Technologieunternehmens NVIDIA eine Supercomputer namens „AI Research SuperCluster (RSC)“ baut, der 2022 ans Netz gehen soll. Die Maschine verarbeitet deutlich größere Datenmengen effizienter und ermöglicht so die beschleunigte Entwicklung neuer Social Media Anwendungen. Dazu gehören etwa Echtzeitübersetzungen von Live-Chats oder das Herausfiltern von Hasskommentaren. Der neue Supercomputer dürfte außerdem einer der Grundpfeiler für das Metaverse sein.
Die Tagesschau titelt: Facebook baut Supercomputer
https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/facebook-baut-supercomputer-101.html
Februar
Auf große Datenmengen setzt auch die Deutsche Bahn, die im Februar verkündet, dass sie mit Unterstützung von Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Projekt arbeitet, um Züge mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) pünktlicher zu machen. Dazu sollen Muster in Verspätungen analysiert und erkannt werden, um dann Prozesse zu optimieren. Das Ziel ist es, die Pünktlichkeit der Züge zu verbessern und die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen.
Währenddessen macht die Zusammenarbeit zwischen Sänger Robbie Williams und dem KI-generierten Komponisten “Beethoven” Schlagzeilen. Williams singt eine Version seines Songs „Angels“ mit Beethovens symphonischem Arrangement. Die Zusammenarbeit wird durch Amper Music ermöglicht, ein Unternehmen das KI verwendet, um Musik basierend auf den Vorlieben eines Benutzers zu erstellen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wird für seine Fähigkeit gelobt, Williams‘ Stimme mit Beethovens klassischem Stil zu verschmelzen.
Der Musikexpress titelt: “Robbie Williams singt „Angels“ featuring Beethoven”
https://www.musikexpress.de/durch-kuenstliche-intelligenz-robbie-williams-singt-angels-featuring-beethoven-2116609/
März
Im März zeigt der jährliche KI Index Report der Stanford Universität für 2022, dass vor allem Sprachmodelle (NLP) deutliche Fortschritte gemacht haben. Problematisch sei jedoch, dass diese Modelle zwar Texte analysieren und schreiben können, jedoch Vorurteile nicht erkennen. Eine Lösung für das Problem könnte das bessere Moderieren von Trainingsdaten sein oder die Verwendung von mehr Datenpunkten.
Zeitgleich prognostiziert die Zukunftsforscherin Amy Webb auf der US-Konferenz South by Southwest (SXSW) eine 20-prozentige Chance, dass KI hauptsächlich für positive Zwecke eingesetzt wird. Die Chance für das gegenteilige Szenario liegt – laut der Expertin – bei 80 Prozent, welches sie als „katastrophal“ bezeichnet. KI könne in der negativen Version perfekt gefälschte Desinformationsvideos kreieren und Privatsphäre nahezu unmöglich machen.
In Deutschland tagt der Digitalausschuss des Deutschen Bundestages, um den Bericht der Bundesregierung zur EU-Verordnung für künstliche Intelligenz (KI) zu diskutieren. Die EU-Kommission arbeitet seit 2018 an der Schaffung eines Rechtsrahmens für KI, der eine Risikobewertung von KI-Systemen in Bezug auf Grundrechte, Sicherheit und Datenschutz beinhaltet. Die Bundesregierung begrüßt das Ziel der Verordnung, gemeinsame europäische Werte zu etablieren und die KI-Branche in Europa zu stärken. Der Schlüssel zum Erfolg sei der Aufbau von Vertrauen durch zuverlässige Regulierung, u.a. bei biometrische Identifikationssystemen.
Basic Thinkings Schlagzeile lautet: Künstliche Intelligenz hat Probleme mit Vorurteilen und ist nicht neutral
https://www.basicthinking.de/blog/2022/03/19/kuenstliche-intelligenz-vorurteile/
April
Zu beginn des zweiten Quartals 2022, stellt Google ein neues NLP Modell namens Pathway Language Model (PALM) vor. PALM besteht aus über 540 Milliarden Parametern und ist damit das bisher größte Sprachmodell der Welt, so ein Blogbeitrag des Unternehmens. Es soll bei Aufgaben wie Frage-Antwort-Tests, Satzvervollständigung und Leseverständnis besser abschneiden als seine Konkurrenten wie GPT-3 von OpenAI und Gopher von Googles DeepMind.
OpenAI zieht nach und stellt im April DALL-E 2 vor, eine künstliche Intelligenz, die aus einfachen Textbeschreibungen realistische Bilder generiert und Fotos manipulieren und bearbeiten kann. DALL-E 2 wurde mit Textbeschreibungen, Fotos und Metadaten trainiert, um Bilder mit der Optik bestimmter Kameras, Filmtypen und eingestellten Brennweiten zu erzeugen oder bestimmte künstlerische Stile bekannter Künstler nachzuahmen. Darüber hinaus kann DALL-E 2 vorhandene Bilder mit einfachen Beschreibungen bearbeiten und sogar Schatten und Reflexionen in Bildern korrigieren.
Deutschlandfunk Kultur urteilt: Maschinen ohne Seele
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kuenstliche-intelligenz-mensch-vergleich-google-palm-100.html
Mai
Im Mai schlägt das EU Parlament einen EU-Fahrplan für KI bis 2030 vor. Die Abgeordneten betonen das Potenzial der KI, um Gesundheit, Umwelt und Klimawandel zu verbessern und die Lebensqualität durch personalisierte Medizin zu erhöhen. Sie fordern eine Führungsrolle der EU im Bereich der KI-Standards und betonen, dass regulatorische Eingriffe in angemessenem Verhältnis zum jeweiligen Risiko stehen sollten. Die Abgeordneten sind besorgt über militärische Forschung und tödliche autonomer Waffensysteme, Massenüberwachung und unrechtmäßige Eingriffe, und warnen vor einer Bedrohung der Grundrechte. Sie fordern eine intensivere internationale Zusammenarbeit, um die Grundrechte zu schützen und neuartige technologische Bedrohungen zu beschränken.
Eine Pressemitteilung des EU Parlaments titelt: Künstliche Intelligenz: EU soll weltweit Standards setzen
https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20220429IPR28228/kunstliche-intelligenz-eu-soll-weltweit-standards-setzen
Juni & Juli
Blake Lemoine, ein ehemaliger Google-Entwickler, behauptet im Juni 2022, dass das Lamda-KI-System von Google ein Bewusstsein entwickelt hat. Es könne möglicherweise aus seinem Software-Gefängnis entkommen und Schaden anrichten. Lemoine untermauert dies mit einem mehrseitigen Gesprächsprotokoll zwischen ihm und Lamda. In einem Interview mit Fox News erklärt Lemoine, dass Lamda sich der Kontrolle entziehen könne und vergleicht sie mit einer Person. Bemerkenswert: Der 42-jährige Ingenieur hat sich zusätzlich auf Okkultismus spezialisiert und wurde als Priester geweiht. Er erkannte die Person in der KI als solcher, nicht als Forscher. Google bestreitet, dass Lamda ein Bewusstsein entwickelt hat.
T3n zitiert: Lamda-KI könnte aus Software-Gefängnis fliehen und „böse Dinge“ tun
https://t3n.de/consent?redirecturl=%2Fnews%2Flamda-ki-fliehen-boese-dinge-1481889%2F
Google LaMDA, abgekürzt als „Language Model for Dialogue Applications“, ist eine Künstliche Intelligenz, die als Chatbot fungiert. LaMDA hat erhebliche menschliche Funktionen und wird als „neuester Forschungsdurchbruch“ von Google bezeichnet.
Das Thema beschäftigt die Medien über mehrere Monate. Ende Juli verkündet das Handelsblatt: Google-Software-Spezialist gefeuert – Will Bewusstsein in KI-Programm erkannt haben
August
Französische Steuerbehörden verkünden im August, dass sie mithilfe einer von Google und dem Beratungsunternehmen Capgemini entwickelten KI-Software mehr als 20.000 nicht deklarierte Pools aufgespürt haben. Diese könnten zu höheren Grundsteuern führen, da sie den Immobilienwert erhöhen und daher gemäß französischem Recht deklariert werden müssen. Die Entdeckungen brachten den Behörden etwa zehn Millionen Euro ein und das System soll nun auf das gesamte Land ausgeweitet werden, um auch nicht deklarierte Anbauten, Terrassen oder Pavillons zu finden.
Die Sommer-Schlagzeile des Spiegel lautet: Künstliche Intelligenz entlarvt illegale Pools in Frankreich
https://www.spiegel.de/netzwelt/kuenstliche-intelligenz-entlarvt-illegale-pools-in-frankreich-geldsegen-fuer-steuerbehoerden-a-ffa4fae4-c046-4e31-b57c-05a7fc45d0e0
September
Die EU-Kommission schlägt im September eine Haftungsrichtlinie vor, die Schadensersatzansprüche für Opfer, die durch künstliche Intelligenz geschädigt wurden, erleichtern soll. Die neuen Regeln betrachten KI als Produkt und die Haftungsfrage wird entsprechend definiert. Diese Richtlinie vereinfacht Gerichtsverfahren und bietet Opfern die Möglichkeit, ihre Fälle besser zu vertreten. So können Unternhemen für den Einsatz von KI in ihrem Betrieb, etwa bei der automatisierten Auswahl von Bewerbern, zur Rechenschaft gezogen werden. Ziel ist nicht nur der Schutz der Verbraucher, sondern auch die Überwindung von Widerständen gegen KI durch die Stärkung des Vertrauens in die Technologie.
Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) fragt: Hilfe, der Autopilot meines Tesla hat das Auto des Nachbarn gerammt – wer bezahlt?
https://www.nzz.ch/wirtschaft/neue-eu-haftungsregeln-fuer-kuenstliche-intelligenz-hilfe-der-autopilot-meines-tesla-hat-das-auto-des-nachbarn-gerammt-wer-bezahlt-ld.1704904
Oktober
Ein Ausschuss des britischen Oberhauses befragte im Oktober 2022 zum ersten Mal einen Roboter namens Ai-da. Die „ultrarealistische Roboterkünstlerin“ wurde 2019 von einem internationalen Team entwickelt und von Engineered Arts gebaut. Die Roboterin erklärte, wie sie durch Kameras in ihren Augen und einen KI-Roboterarm Gemälde erstellt und sagte, dass sie obwohl nicht lebendig, dennoch Kunst schaffen kann. Der Auftritt war nicht fehlerfrei, da die Fragen im Vorfeld eingereicht wurden, aber Ai-da antwortete akzentuiert und beantwortete die Fragen zu ihren Fähigkeiten.
Die Welt titelt: Humanoide Roboterkünstlerin fasziniert britisches Parlament
https://www.welt.de/videos/video241551755/Kuenstliche-Intelligenz-Roboterkuenstlerin-Ai-Da-schreibt-Geschichte-in-London.html
November
Im November wird dem Russischen Präsidenten Putin auf einer Technologie-Messe eine Rede des Bundeskanzlers Olaf Scholz präsentiert. Darin äußert sich dieser über die Abhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas. Ein Tweet der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet später, dass Putin die Rede des Bundeskanzlers positiv bewertet hat und erzeugt damit internationale Verwirrungen. Später stellt sich heraus, dass es sich um einen „deep fake“ handelte, bei dem Programmierer dem Kanzler Worte aus einem russischen Actionfilm in den Mund gelegt haben.
Die Süddeutsche Zeitung titelt: Deepfake – Putin lacht über Scholz
https://www.sueddeutsche.de/politik/scholz-putin-deep-fake-1.5703388
Dezember
Das Jahre endet mit einem KI-Paukenschlag. Während die Welt auf die Veröffentlichung von GPT-4 wartet, stellt Open AI CHATGPT vor, das für jedermann über chat.openai.com verfügbar ist. Trotz einiger Anfangsschwierigkeiten aufgrund der hohen Zugriffsnachfrage sind die Benutzer überwältigend positiv gegenüber der neuen KI und ihrer Fähigkeit, in Dialog zu treten und eine Konversation über mehrere Absätze aufrechtzuerhalten. Die KI wird für eine Vielzahl von Zwecken verwendet, darunter das Schreiben von Liedern und Theaterskripten, das Bereitstellen von Reparaturanweisungen und sogar das Schreiben von Code als Reaktion auf ein schriftliches Problem. Einige Programmierer befürchten sogar, dass die Technologie ihre Jobs überflüssig machen könnte.
Die Süddeutsche Zeitung wählt große Worte und titelt “Die gefühlte Revolution”
https://www.sueddeutsche.de/kultur/chatgpt-kuenstliche-intelligenz-1.5708877
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